Du bist es,
Freund
Ich bin die Lampe, Du bist das Licht, das sie wertvoll
macht.
Ich bin die Flamme, doch Du, als Brennstoff, gibst ihr Sinn
zu leben.
Ich bin die hochragende Pflanze, doch Du bist der
unentbehrliche Saft für ihre Existenz.
Ich bin die Brücke, doch Du bist ihre sichere Struktur.
Ich bin die schlichte Blume, nichtsdestoweniger bist Du der
betörende Duft, der sie auszeichnet.
Ich bin die Quelle, du jedoch die kristallklare Lymphe.
Ich bin die kriechende Raupe, doch in Dir verbirgt sich der
leichte Schmetterling, der bald in die Weite fliegen wird.
Ich bin die Münze, und du bist das Metall, das ihr Wert
verleiht.
Ich bin das Wort, Du aber bist die glorreiche
Botschaft, die das Wort ehrt.
Ich bin die Notwendigkeit, Du bist die Vorsehung.
Ich bin der Hunger, Du bist das Brot.
Ich bin die Sehnsucht, Du bist die Hoffnung.
Ich bin der Schmerz und Du bist das Heilmittel.
Ich bin die Einsamkeit, Du bist die Gegenwart.
Ich bin die Schuld, und Du bist das Lösegeld, das mich
würdigt.
Ich bin die Knechtschaft und Du die Freiheit…
Deshalb, Freund, nimm meine Hände und rette mich aus dem
schrecklichen Abgrund des eitlen Ichs, in dem ich ersticke und erhebe mich zur
Grösse der Brüderlichkeit, in der Du, Dein Leben um meinetwillen gering
achtend; Dich auslöschest.
Ich bin der freigebige Samen, der sterben kann, Du indessen
bist die sanfte, fruchtbare Erde, die mich aufnimmt, auf dass sich das in mir
wesende Leben aufkeime.
Ich bin die Verheissung, Du bist bereits Wirklichkeit. Hilf
mir, mit Dir zu wachsen und mit Christus zu lieben.
Buch: Das
Vermächtnis der Liebe - Divaldo Pereira,
Diktiert vom Geist Eros