Mittwoch, 31. Oktober 2012



Du bist es, Freund

Ich bin die Lampe, Du bist das Licht, das sie wertvoll macht.
Ich bin die Flamme, doch Du, als Brennstoff, gibst ihr Sinn zu leben.
Ich bin die hochragende Pflanze, doch Du bist der unentbehrliche Saft für ihre Existenz.
Ich bin die Brücke, doch Du bist ihre sichere Struktur.
Ich bin die schlichte Blume, nichtsdestoweniger bist Du der betörende Duft, der sie auszeichnet.
Ich bin die Quelle, du jedoch die kristallklare Lymphe.
Ich bin die kriechende Raupe, doch in Dir verbirgt sich der leichte Schmetterling, der bald in die Weite fliegen wird.
Ich bin die Münze, und du bist das Metall, das ihr Wert verleiht.
Ich bin das Wort, Du aber bist die glorreiche
Botschaft, die das Wort ehrt.
Ich bin die Notwendigkeit, Du bist die Vorsehung.
Ich bin der Hunger, Du bist das Brot.
Ich bin die Sehnsucht, Du bist die Hoffnung.
Ich bin der Schmerz und Du bist das Heilmittel.
Ich bin die Einsamkeit, Du bist die Gegenwart.
Ich bin die Schuld, und Du bist das Lösegeld, das mich würdigt.
Ich bin die Knechtschaft und Du die Freiheit…
Deshalb, Freund, nimm meine Hände und rette mich aus dem schrecklichen Abgrund des eitlen Ichs, in dem ich ersticke und erhebe mich zur Grösse der Brüderlichkeit, in der Du, Dein Leben um meinetwillen gering achtend; Dich auslöschest.
Ich bin der freigebige Samen, der sterben kann, Du indessen bist die sanfte, fruchtbare Erde, die mich aufnimmt, auf dass sich das in mir wesende Leben aufkeime.
Ich bin die Verheissung, Du bist bereits Wirklichkeit. Hilf mir, mit Dir zu wachsen und mit Christus zu lieben.


Buch: Das Vermächtnis der Liebe - Divaldo Pereira, Diktiert vom Geist Eros
 

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